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Glarner Offenland

 

Etwa ein Drittel der Kantonsfläche besteht aus landwirtschaftlich bewirtschaftetem Wiesland: intensiv genutzten Talwiesen und -weiden, Magerwiesen, Feuchtwiesen, Bergwiesen und Alpweiden.

 

Ohne landwirtschaftliche Nutzung wären viele dieser Wiesen nicht vorhanden - sie würden verbuschen und mit der Zeit vom Wald verdrängt. Die ursprüngliche Naturlandschaft des Kantons hat sich in früheren Zeiten in eine vielfältige Kulturlandschaft entwickelt.

 

Durch die Intensivierung der Landwirtschaft verarmte die ursprünglich vielfältige Kulturlandschaft seit dem letzten Jahrhundert aber wieder. Artenreiche Magerwiesen mussten artenarmen Fettwiesen weichen. Zudem verschwanden zahlreiche Kleinstrukturen wie Trockenmauern und Hecken.

 

Wiesen und Weiden im Tal

Im Tal wird das Grünland heute dominiert von intensiv bewirtschafteten Wiesen und Weiden. Blumenreiche Magerwiesen findet man noch an einzelnen Stellen am Talrand von Bilten bis Linthal - beispielsweise in der Facht bei Mollis, im Schlatt bei Netstal, auf Ennetrösligen bei Ennenda sowie in der Hermannsegg oder in den Fruttbergen bei Linthal. Meist liegen sie an eher steilen, südexponierten Hängen am Waldrand. Von der Blumenvielfalt in Magerwiesen profitieren viele Kleintiere. Über 30 verschiedene Tagfalter-Arten kann man beispielsweise dort jeweils beobachten - dies auch ganz zur Freude vieler insektenfressenden Tiere. Grössere Ried- und Streuewiesen sind nur noch im nördlichen Glarnerland zu finden. So etwa im Niederriet in Bilten oder beim Hüttenböschen am Walensee.

 

Mit verschiedenen Massnahmen wie Vernetzungsprojekten, Landschaftsqualitätsprojekten und Biodiversitätsförderflächen sollen die noch vorhandenen naturschützerisch wertvollen Wiesen bewahrt sowie die Lebensraum- und Strukturvielfalt in der Glarner Kulturlandschaft wieder gefördert werden.

 

Alpweiden und Bergwiesen

Über 6000 Kühe und Rinder, also rund die Hälfte des Glarner Rindviehs, sowie 1000 Kleinvieh verbringen den Sommer auf einer der 91 Alpen des Kantons. Diese liegen zwischen 1000 und 2300 Metern über Meer. Die gefressenen Alpenkräuter und -gräser liefern über 3 Mio. kg Milch pro Saison. Auch Wildtiere wie Rothirsche, Gämsen und Alpenmurmeltiere nutzen die Weiden und grasen gerne darauf.

 

An verschiedenen Stellen im Glarnerland wie auf Aeugsten ob Ennenda, der Bischofalp ob Elm, Planggen ob Glarus oder Alpgmach ob Näfels gedeihen im Bereich der oberen Waldgrenze naturschützerisch wertvolle Bergwiesen. Diese werden nicht beweidet, sondern nach genauen Vorgaben einmal jährlich oder alle zwei Jahre geschnitten. Je nach geologischem Untergrund ist die Artenzusammensetzung und Farbenvielfalt dieser Wiesen sehr unterschiedlich.

 

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